Thema unseriöse Angebote von anderen: Interessant ist, dass viele Gründerinnen und Gründer bereits Angebote erhalten haben, bei denen sie sich nicht sicher sind, ob das nun seriös ist oder nicht.
Grauzonen gibt es natürlich zuhauf. Aber wenn etwas nicht seriös aussieht, ist es das wahrscheinlich auch nicht. Andererseits: nur weil es seriös aussieht, muss es das nicht sein. Augen auf und im Zweifel ruhig mal das TFU-Team fragen. Wir haben da schon so einiges gesehen…
Ein paar Faustregeln:– wenn etwas so tut, als sei es etwas andere, ist es unseriös. Z.B. Briefe, die aussehen wie vom Bundesanzeiger, die sich aber als „Angebot zur Veröffentlichung“ entpuppen; Emails angeblich von Banken.
– wenn etwas zu billig ist, aufpassen – das dicke Ende kommt noch. Niemand schenkt etwas her, eventuell steht der schlussendlich viel höhere Preis im Kleingedruckten. Eventuell erhalten Sie auch genau dann eine Nachforderung, wenn Sie so tief im Projekt stecken, dass Sie nicht mehr zurück können.
– wenn etwas „umsonst“ zu haben ist, oder etwas Illegales als erstrebenswert gepriesen wird, will man Sie linken. Klarer Fall sind z.B. Emails von Bankern, die Millionen auf Ihr Konto verschieben wollen, aber auch „tolle Geschäfte“ aus dem erweiterten Bekanntenkreis, die auch gerne mit Schwarzgeld zu tun haben.
– wenn etwas eine hohe Rendite abwirft, aber das Risiko niedrig sein soll kann etwas nicht stimmen. In der Marktwirtschaft ist es absolut unmöglich, eine risikolose Investition mit hoher Rendite zu bekommen. Es gilt: Hohe Rendite, hohes Risiko – niedriges Risiko, niedrige Rendite. Das gilt IMMER. OHNE AUSNAHME.
– wenn zwei eigentlich nicht zusammenhängende Geschäfte miteinander verbunden werden, ist das meist zu Ihrem Nachteil. In diesem Fall ist das Gesamtergebnis nämlich fast immer zu teuer. Beipiel: Sie schliessen einen günstigen Beratervertrag ab, müssen dann aber noch eine oder mehrere Versicherungen dieses Beraters kaufen. Hätten Sie die überhaupt benötigt und wenn, hätten Sie sich nicht unabhängig informieren wollen?
– Besonders wichtig für junge Gründer: Wenn ein Beteiligungsangebot keine klaren Aussagen zu den Kosten macht, ist das der Versuch, Sie zu blenden. Mit Kosten ist nicht nur eine Zahlung in Geld gemeint. Kosten sind auch die Geschäftsanteile, die verlangt werden, oder die Bedingungen, die an eine Beteiligung geknüpft werden. Wer Ihnen Geld für Ihr Unternehmen verspricht – ob als direkte oder indirekte Beteiligung – erwartet eine Gegenleistung und die gehört von vornherein auf den Tisch. Vorsicht immer dann, wenn zunächst nur von den tollen Dingen gesprochen wird, die Sie mit dem Geld anschieben können und nicht vom „Preis“ dafür. Sie sind irgendwann geblendet von den Möglichkeiten. Wenn Sie dann irgendwann von den „Kosten“ erfahren, erscheinen Sie Ihnen gar nicht so schlecht. Vielleicht geben Sie dann mehr Anteile ab, als Sie abgeben wollen. Oder stimmen einem Management zu, das Sie nicht mehr selbst auswählen, aber bezahlen sollen.