InnoWeekend-Siegerteam: Wie vier Studentinnen die Baubranche nachhaltiger und effizienter gestalten wollen

Wenn man die Entstehungsgeschichten von Steve Jobs und Elon Musk zu ihrer Geschäftsidee hört, bekommt man schon fast den Eindruck,eine Idee kann nur dann gut sein, wenn sie an einem skurrilen Ort entstanden ist. Unsere Location, das GründerZentrum in Neu-Ulm, war dahingegen etwas luxuriöser.

Spannende Vorträge, motivierte Mentoren, leckeres Essen und viele innovative Köpfe verwandelten die TFU in ein kreatives Milieu mit Geschäftsideen vom digitalen Kassenbon bis hin zur Foodsharing App für Studenten.

Freitagabend, nach einem langen Tag in der Uni,waren wir alles andere als bereit eine Geschäftsidee zu entwickeln, geschweige denn in Erwägung zu ziehen,diese auch umzusetzen. Nun ja, so saßen wir trotzdem im Publikum beim InnoWeekend. Wir hatten uns ja schließlich sofort das Ticket gekauft, als unsere Kommilitonen Tim und Mona veröffentlicht hatten, dass der Verkauf losgehen sollte. Wir waren noch mitten im „Semesterferien-Trott“ und außerdem rückt die Bachelorarbeit und der damit verbundene Abschluss unseres Studentenlebens an der Hochschule Neu-Ulm immer näher.

Also was tun? Mit der Hoffnung auf eine Eingebung hatten wir uns damals für das InnoWeekend registriert. Vor Ort wurden wir mit selbstdesignten T-Shirts, Pizza und positiven Vibes empfangen. Jeder,der eine Idee hatte, durfte diese vorstellen und somit Teammitglieder für das Wochenende gewinnen. Die Pitches waren der Wahnsinn! Der Elan und die großartigen Ideen der anderen Teilnehmer rüttelten uns wach und wir wurden neugierig,was die nächsten zwei Tage so bringen würden.

Der Plan war, uns einer Idee anzuschließen und ein bisschen reinzuschnuppern. Aber da war noch etwas. Christina hatte eine Idee. Es war jedoch nichts vorbereitet, keine Sätze vorgeschrieben oder eine Strategie ausgetüftelt. Dennoch gab es eine innere Stimme in uns, manche nennen es Intuition, andere Bauchgefühl, dass es doch eine gute Idee sein könnte. Christinas innere Stimme schien so laut zu schreien, dass Tim ihr ansah, dass sie eine Idee
hatte, die ausgesprochen werden sollte. Dank Tims Menschenkenntnis und Christinas Mut,haben wir nun die Möglichkeit bekommen diesen Artikel zu schreiben und über das Wochenende zu berichten.

Unsere Geschäftsidee? Eine „Bodenbörse“. Nicht sexy, aber lukrativ. Die Baubranche ist nicht nur eine von Männern dominierte Branche, sie ist auch ganz schön kompliziert, wenn man noch nie mit ihr in Berührung gekommen ist. So vertieften wir uns erst einmal den gesamten Freitagabend und Samstag in die Recherche.
Was machen Erdbauern? Wie viel kostet es,Boden auf eine Deponie zu bringen? Wie viele LKW’s sind unterwegs? Wie kann man Feinstaub einsparen? Braucht man unsere Idee überhaupt? Mithilfe von tollen Mentoren, unendlich vielen Post-It’s und Schaubildern kamen wir diesem Thema immer näher. Je mehr wir das Scenario verstanden, umso enthusiastischer wurden wir.
Große Dimensionen eröffneten sich uns. Genauer gesagt, mehrere hunderttausend Kubikmeter Erde. Unser Ziel lautet Bodentransporte nachhaltiger und effektiver zu gestalten.

Das aktuelle Szenario: Baustelle A gräbt Boden aus und bringt ihn zur Deponie. Dafür fallen hohe Kosten an. Baustelle B benötigt Boden und holt ihn von der Deponie. Aufgrund von mangelnder Unternehmens- sowie gemeindeübergreifender Kommunikation werden unnötige Wege zwischen Baustellen und Deponien zurückgelegt. Auf unserer Plattform können die
Baustellen ihren Bodenüberschuss- oder Bodenmangel inserieren und werden mit der passenden Baustelle verbunden.

Den ganzen Samstag über erarbeiteten wir unser Geschäftsmodell, erhielten wertvolle Tipps von Mentoren und wurden von Keynote Speakern inspiriert. Mit viel Kaffee, Matcha und Motivation haben wir es uns in mit einem Whiteboard und vielen bunten Farben „gemütlich“ gemacht.

Hier konnten wir unseren Ideen freien Lauf lassen und auf unser gemeinsames Ziel, den Pitch am Sonntagabend, hinarbeiten. Am Sonntag standen wir vor der Herausforderung,unser angeeignetes Wissen und die relativ komplexe Materie in einen leicht verständlichen Pitch umzuwandeln. Die vorgeschriebenen vier Minuten mit den richtigen Inhalten zu füllen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, um die sieben Jurymitglieder zu überzeugen, fiel uns zu Beginn nicht leicht. Nach stundenlangen Vorbereitungen und einigen Proben, konnten wir unser Konzept visualisiert und vereinfacht vorstellen.

Pitching Time!!!

Vor unserem Pitch zitterten uns die Knie. Doch nach den ersten Worten kamen wir in einen „Flow“, den auch die Fragen der Jury nicht mehr stoppen konnten. Danach waren wir erleichtert und zufrieden, dass alles reibungslos ablief. Als wir dann auch noch den 1. Platz belegten,war unsere Freude und Euphorie grenzenlos. Das lag vor allem auch an den Siegerpreisen. Ein Workshop Wochenende in Penzberg bei der crescado GmbH und die Möglichkeit auf dem Innolution Valley pitchen zu dürfen,sind ein wunderbarer Vorgeschmack auf die Zukunft unseres Projekts.

Wir freuen uns sehr, dass ein solches Event in Neu-Ulm organisiert wurde und damit die „Gründer von Morgen“ tatkräftig unterstützt werden. Auf diesem Wege möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei der TFU, den Sponsoren und Organisatoren für dieses gelungene Wochenende bedanken. Es wird uns noch lange in positiver Erinnerung bleiben.

Christina, Maja, Theresa & Viola